Orferode
Drei Kilometer südwestlich von Bad Sooden- Allendorf
liegt der Stadtteil Orferode mit seiner 820 jährigen Geschichte.
In der Quellmulde des Dohlsbrunnens, welcher auch als Wahrzeichen von Orferode gilt, wurde das Dorf als Arnulferodt 1195 urkundlich erstmals erwähnt. Der Name Orferode hatte im Laufe der Zeit einige Abwandlungen bis er schließlich um 1900 Orpherode geschrieben wurde.
Orferode ist als Haufendorf eines der stattlichen Dörfer im östlichen Meißnervorland und gehörte bis ins Mittelalter zum Kloster Germerode und zum Gut Bielstein.
Nach einer allmählichen Vergrößerung erlangte das Dorf ca. 100 Jahre nach dem 30 jährigen Krieg einen bescheidenen Wohlstand, hervorgerufen durch die Ansiedlung der Weinhandelsfamilie Kreger. Die Kregers
bauten neben den breiten Dorfstraßen einige große und stolze Fachwerkhäuser, die heute noch das Dorfbild prägen. Durch den Wein und Salzhandel hatten die Bewohner, neben Landwirtschaft und sonst üblichen Berufen, als Fuhrleute ihr auskommen.
Seit dieser Zeit bis zum zweiten Weltkrieg prägten Handel, Handwerk und Landwirtschaft das Dorfbild.
Während Handel und Handwerk, wie es im Dorf im Kleinen betrieben wurde, der Industrialisierung zum Opfer fielen, ist die Landwirtschaft bis heute geblieben.
Die berufstätigen Einwohner arbeiten in näherer und weiterer Entfernung, da Arbeitsplätze in unsere Region Mangelware sind.
Der hierdurch hervorgerufene demografische Wandel wird jedoch in den letzten Jahren durch den Zuzug vieler junger Familien mit Kindern positiv beeinflusst.
Orferode hat zurzeit 120 Haushalte mit insgesamt 320 Einwohnern.
Seit 2011ist Orferode im Dorferneuerungsprogramm, es wurden viele private Maßnahmen umgesetzt. Im öffentlichen Bereich wurde durch die knappen Mittel der Kommune (Rettungsschirm) nur das DGH saniert.
Es gibt sechs Vereine: Feuerwehr, Gesangverein, Turn- und Sportverein, Landfrauenverein, Automobilsportgemeinschaft und Heimatverein. Sie tragen alle zu unserem Dorfleben bei. Jeder von ihnen betreut zusätzlich einen Bereich im Dorf oder im Außenbereich, den sie pflegen und instand halten.
Das alte Brauchtum des Weinanbaues wird durch die Winzergemeinschaft
aufrechterhalten. Sie pflegen die alten Weinkeller und richten alle zwei Jahre das Weinfest aus.
Die Jagdgenossenschaft
hält die Wege instand und unterstützt die Dorfgemeinschaft tatkräftig und finanziell.
Im Dorfgemeinschaftshaus
wird nicht nur gefeiert, geturnt oder gewählt, es befindet sich dort auch die Bücherstube, die dorfeigene Bücherei. Sie ist in Eigenleistung mit Hilfe vieler Orferöder entstanden. Heute ist dies ein Ort für Lesungen, Vorträge und gemütliches Schmökern.
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Text:Jochen Ullrich / Birgit Ernst
Foto: Volker Lange